Papier prägen von Hand
Hast du schon einmal händisch Papier geprägt? Falls nicht, kann ich es dir wirklich nur sehr empfehlen! Es macht unglaublich viel Spaß und man erzielt sooooo schöne Ergebnisse. Schau mal her!
Wie du Papier selber von Hand prägen kannst, habe ich dir bereits in meinem Beitrag Hand Embossing – Papier prägen von Hand mit einem Prägestift vorgestellt. Dabei hatte ich die Schablone von Hand geschnitten. Falls du, so wie ich aber auch, gerne komplexere Grafiken oder Schriftzüge zum Prägen verwenden möchtest, empfehle ich dir einen Schneideplotter. Ich arbeite z. B. schon seit vielen Jahren mit einem Silhouette Cameo Schneideplotter (es ist inzwischen sogar schon mein zweiter) und ich bin damit wirklich sehr zufrieden.
[Werbung unbeauftragt/selbst gekauft]
So ein Schneideplotter erspart dir nicht nur viel Zeit sondern auch Nerven, denn das Schöne am Prägen ist nicht das Vorbereiten/Ausschneiden der Präge-Schablone, sondern das Prägen an sich ;-)
Wenn du in Besitz eines Schneideplotters bist, muss ich dir wahrscheinlich nicht erklären, wie du dein Motiv auf den Tonkarton plottest, oder? Jede Maschine hat dafür seine eigenen Einstellungen – auch abhängig vom Papier. Deshalb empfehle ich dir einfach ein wenig zu experimentieren. Einen Tipp kann ich dir aber an dieser Stelle gleich mal mitgeben. Achte darauf, dass du keine zu filigranen Motive schneidest, weil die sich – abgesehen von Schneide-Problemen – auch nicht so gut prägen lassen; wie zu dünne Linien z. B.. Deine Prägenadel/dein Prägestift ist dafür auch immer ein Maß, denn die gibt es auch in unterschiedlichen Größen.
So wird es gemacht
- Erstelle deinen Schriftzug/deine Grafik am PC oder lettere z. B. gleich direkt am iPad
- Plotte die Datei auf Tonpapier (250 – 300g/m²) aus
- Variante 1: spiegelverkehrt – sofern du eine transparente Trägerfolie beim Schneideplotter hast (das wäre die einfachste Variante)
- Variante 2: seitenrichtig – falls du eine undurchsichtige Trägerfolie hast, so wie ich ;-)
- Entferne/entgittere alle nicht benötigten Bestandteile des Schriftzugs, so dass du eine Schablone erhältst. Du brauchst also nicht den eigentlich Schriftzug, sondern alles außen rundherum bzw. die inneren Teile deines Schriftzugs (der typografische Fachbegriff dafür lautet „geschlossene Punzen“) – siehe Foto.
- Falls du eine durchsichtige Trägerfolie hast, kannst du jetzt einfach ein Light-Pad darunterlegen und anschließend mit dem Prägen beginnen.
- Falls nicht, musst du erst einmal die Schablone vorsichtig von der Trägerfolie ablösen und umdrehen, weil du die Schablone zum Prägen ja seitenverkehrt benötigst (sofern du ein erhabenes Schriftbild haben möchtest, so wie ich!). Tipp: Löse immer die Trägerfolie vom Tonkarton ab (und nicht umgekehrt), dann wölbt sich der Karton nicht so stark. Aber Achtung! Fixiere vor dem Ablösen unbedingt alle geschlossenen Punzen (siehe „D“) mit einem Klebeband an der restlichen Schablone, da diese sonst auf der Trägerfolie zurückbleiben und du sie dann später neu positionieren bzw. fixieren musst oder diese auch gerne mal verloren gehen. In meinem Fall (siehe Bild oben) habe ich beim „a“ und „e“ einfach darauf verzichtet, weil die Flächen sowieso viel zu klein waren. Letztendlich ist es deine freie künstlerische Entscheidung, wie du das handhaben möchtest ;-)
- Hast du deine Schablone sorgfältig abgelöst, kannst du sie dann auch seitenverkehrt auf ein Light-Pad legen und mit dem Prägen beginnen. Ab hier geht es dann für Variante 1 und 2 wieder gleich weiter ;-)
- Lege dazu das gewünschte Papier (am besten sehr weiches baumwollhaltiges Papier/Büttenpapier) auf die Schablone und fahre die Umrisse sehr vorsichtig mit einer Prägenadel/einem Prägestift nach, am besten zweimal. Tipp: Ich befestige mein Papier auf meiner Schablone immer mit ein paar Streifen Washi-Tape. Sollte das Papier nämlich versehentlich verrutschen, ist es anschließend sehr schwer wieder die exakte Position zu finden, was meist zu einem unschönen Präge-Ergebnis führt.
Der allerschönste Moment ist aber dann, wenn du das Papier nach dem Prägen das erste Mal umdrehst und das Ergebnis zu sehen bekommst. Es ist einfach herrlich. Das kann ich dir versprechen!
Wenn du übrigens wissen möchtest, welches Material ich für das Prägen verwende, dann lies am besten hier weiter.
Ich denke, du hast spätestens jetzt auch Lust auf händisches Prägen bekommen, oder? Dann wünsche ich dir jedenfalls viel Spaß dabei. Das Motto lautet hier ganz klar: LEAVE AN IMPRESSION
Alles Liebe ♡ HAPPY LETTERING
Diese Beiträge könnten dir auch gefallen