Ein Stück steirische Schrift-, Papier- und Buchgeschichte
Es war ein unglaublich tolles Erlebnis, diesen Brush-Lettering-Workshop in so einer geschichtsträchtigen Location wie dem Zisterzienserstift Rein veranstalten zu dürfen. Vielen Dank an dieser Stelle an das ClickIn Jugendtreff Gratwein-Straßengel für die Einladung bzw. Organisation und die Möglichkeit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen den Umgang mit dem Pinselstift/Brush Pen zu zeigen. Es hat mir richtig viel Spaß gemacht und den Teilnehmern auch ;-)
Geschichte sehen
Doch bevor es mit dem Workshop los ging, gab es noch eine beeindruckende Führung durch das Stift inkl. der atemberaubenden Bibliothek. Neben vielen anderen Kostbarkeiten begegnen dem Besucher in der Bibliothek Zeugnisse aus der mittelalterlichen Lebenswelt der Zisterzienser. Urkunden erzählen von den Anstrengungen der Mönche, aus einer Wildnis ein blühendes Land zu schaffen. Das Reiner Musterbuch vom Anfang des 13. Jahrhunderts zeugt von der Arbeit in der Schreibwerkstatt des Klosters. Aufwendig geschmückte mittelalterliche Handschriften für Messe und Gebet haben sich erhalten und sind im Original zu bewundern.
Leider ist die Qualität der Fotos nicht optimal, ich möchte dir aber dennoch ein paar Impressionen von der Führung bzw. dem Workshop zeigen.
Heute ist Stift Rein das älteste, durchgehend aktive Zisterzienserkloster der Welt. Wer heute durch das Kloster spaziert, erlebt eine Zeitreise. Es ist nicht nur die markante, schon von weitem sichtbare, prachtvolle Barockbasilika. Der romantische Klostertrakt etwa stammt aus der Zeit der Gründung des Stifts im 12. Jahrhundert. Die gotische Kreuzkapelle vom Beginn des 15. Jahrhunderts sowie die Bibliothek erzählen vom Leben und Glauben der Reiner Mönche. Auch als Wiege des Steiermark bezeichnet, beherbergt das Kloster das Grab des Stifters, Markgraf Leopold, sowie zahlreiche Urkunden, die im Stiftsarchiv erste Nennungen von Orten, etwa der Landeshauptstadt Graz, bezeugen. Danke auch an Pater August Janisch für die tolle Führung!
Als gebürtige Steirerin war es sozusagen ein Pflichttermin ;-)
Der Brush-Lettering-Workshop
In einem der unzähligen Räumlichkeiten durfte ich im Anschluss an die Führung 20 Teilnehmern die Kunst des Brush-Letterings bzw. Schreiben mit dem Pinselstift näher bringen. Es war auch für mich das erste Mal, dass ich einen Workshop – entsprechend der Location – vollkommen analog gestaltet habe. Mit einem Flipchart, eigens dafür angefertigten Vorlagen und den Brush Pens von Ecoline war das aber alles super easy. Obwohl ich mich erst daran gewöhnen musste, dass das Blatt Papier nicht direkt vor mir auf dem Schreibtisch lag, sondern eher vertikal vor mir stand ;-) Aber wie sage ich immer so schön zu meinen Teilnehmern? Practice makes progress!
Abschließend möchte ich mich noch ganz ganz herzlich bei der Firma Royal Talens bedanken, die mich – wie immer – mit so tollen Stiften, Wasserfarben und Papier bei meinen Workshops unterstützt!
D i e s e W o r k s h o p s k ö n n t e n d i r a u c h g e f a l l e n