Drucken mit Milchkarton – eine Osterkarte entsteht

Drucken mit Milchkarton – eine kreative Osterkarte entsteht

Ich liebe es, mit verschiedenen Drucktechniken zu experimentieren – besonders, wenn sich dabei Nachhaltigkeit und Kreativität verbinden lassen. In diesem Blogartikel geht es um das Drucken mit Milchkarton und Collagrafie, eine spannende Drucktechnik, bei der Strukturen und Materialien eine besondere Rolle spielen. Sie eignet sich meine Meinung nach perfekt für Upcycling-Projekte.

In diesem Projekt habe ich einen leeren Milchkarton in eine Druckplatte verwandelt und damit eine einzigartige Osterkarte gestaltet. Eine wunderbare Möglichkeit, aus vermeintlichem Abfall etwas ganz Besonderes zu schaffen!

Gerne zeige ich dir Schritt für Schritt, wie diese Karte entstanden ist – vom ersten Entwurf bis zur fertigen Osterkarte. Lass dich inspirieren und probiere es selbst aus!

Eines kann ich dir aber schon vorab verraten: Es war kein Spaziergang, und ich habe einiges daraus gelernt. Meine größten Aha-Momente habe ich dir am Ende des Blogartikels kompakt zusammengefasst. Damit kannst du ohne Umwege gleich in dein eigenes Druck-Projekt starten.

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Drucken mit Milchkarton

Teil 1: Die Druckplatte gestalten

Das brauchst du für die Gestaltung deiner Druckplatte aus Milchkarton

Für die Vorlage:

Für die Druckplatte:

  • einen leeren Milch- oder Getränkekarton (gut ausgewaschen und getrocknet)
  • einen stärkeren Karton als Basis für die Druckplatte (mindestens in der Größe des Druckmotiv, gerne aber auch größer); ich verwende z. B. ein Stück Karton von einer Geschirrspül-Tabs-Verpackung, die ist sehr stabil und eignet sich gut als Basis.
  • eine Schere oder Bastelmesser
  • eine Schneideunterlage (vor allem, wenn du mit Bastelmesser arbeitest) – es macht aber auch Sinn, so oder so deine Tischfläche zu schützen!
  • Klebestift
  • einen Kugelschreiber (optional)

So entsteht deine Collagrafie-Druckplatte Schritt für Schritt

1. Die Grundlage schaffen
Überlege dir zunächst ein Motiv und skizziere es auf einem Blatt Papier. Nimm dann einen leeren, sauberen Milchkarton und schneide ihn so auf, dass du vier lange Seitenteile erhältst – diese dienen später als Druckplatten.

Drucken mit Milchkarton – eine Osterkarte entsteht

2. Das Motiv auf den Milchkarton übertragen
Nun überträgst du dein Motiv auf den Milchkarton – am einfachsten geht das mit Übertragungspapier. Falls du keines zur Hand hast, kannst du auch direkt mit einem Bleistift fest nachzeichnen. Der Druck reicht oft aus, um die Linien leicht in die Oberfläche des Kartons „einzugravieren“. Probiere aus, welche Methode für dich am besten funktioniert!

Drucken mit Milchkarton – eine Osterkarte entsteht

3. Das Motiv ausarbeiten
Jetzt geht es an den Feinschliff! Schneide alle Bestandteile deines Motivs mit einer Schere oder einem Cuttermesser aus. Bei innenliegenden Flächen hast du mehrere Möglichkeiten: Du kannst sie entweder komplett heraustrennen (wie beim Herz) oder nur die oberste Schicht des Milchkartons vorsichtig mit einer spitzen Nadel entfernen (wie bei der Schnauze). Zusätzlich kannst du mit einem Kugelschreiber feine Details direkt in den Karton eingravieren – perfekt für Muster oder filigrane Linien wie Ohren oder Schnurrhaare.

Drucken mit Milchkarton – eine Osterkarte entsteht

4. Die Druckplatte zusammensetzen
Sobald alle Motivteile ausgeschnitten sind, kannst du sie nach deiner Skizze auf eine stabile Kartonbasis kleben. Achte darauf, dass die einzelnen Teile möglichst eng aneinanderliegen, denn größere Lücken oder Zwischenräume lassen später die Druckfarbe leichter auf die Kartonbasis gelangen – das kann zu unerwünschten Abdrücken auf deinem fertigen Druck führen. Besonders kleine Elemente lassen sich mit einer Pinzette leichter platzieren, und ein feiner Klebestift hilft, sie sicher zu fixieren.

Drucken mit Milchkarton – eine Osterkarte entsteht

Meine Druckplatte ist jetzt fertig – so sieht das Ergebnis aus!

Drucken mit Milchkarton – eine Osterkarte entsteht

Teil 2: Der Druckvorgang

Das brauchst du zum Drucken mit Milchkarton

Zum Drucken:

  • Linoldruckfarbe deiner Wahl (ich arbeite mit Linolfarben auf Wasserbasis – z. B. von Schmincke*)
  • Farbwalze*
  • eine Acryl- oder Glasscheibe zum Ausrollen der Farbe (z. B. von einem alten Bilderrahmen) – optional geht auch eine starke Klarsicht- oder Aktenhülle (die kannst du dann im Anschluss einfach entsorgen)
  • Papier zum Drucken – ich verwende sehr gerne dieses Kopierpapier*
  • Unterlage oder Zeitungspapier für den Schutz deiner Arbeitsfläche
  • Wasser zum Reinigen deiner Druck-Utensilien (sofern diese auf Wasserbasis sind)
  • optional: einen Handreiber* oder einen Holzlöffel

    TIPP: Ich habe auch immer eine Packung Baby-Feuchttücher zur Hand, damit ich meinen Arbeitsplatz, die Druckplatte, die Farbwalze und vor allem auch meine Finger sauber halten kann – nur für den Fall … und der wird eintreten! So viel kann ich dir schon verraten. 😉

    So druckst du mit deiner selbstgemachten Platte

    Den Druckvorgang zeige ich dir im folgenden Video – mit all seinen Höhen und Tiefen 😉

    Learnings:

    Stabiles Trägermaterial: Wähle eine feste und stabile Kartonbasis, damit sie sich nicht wellt. Sonst könnte der Druck ungleichmäßig werden.

    Größere Basis für mehr Kontrolle: Das Trägermaterial sollte deutlich größer sein als der eigentliche Druckbereich. So kannst du es besser fixieren oder festhalten, wenn du die Farbe mit der Walze aufträgst. Ein hilfreicher Trick: Markiere die Ecken deines Druckmotivs auf einer größeren Kartonbasis mit Klebeband, damit du später genau weißt, wo du das Papier platzieren musst.

    Gleichmäßige Höhe der Druckelemente: Alle aufgeklebten Teile sollten die gleiche Höhe haben – sonst wird der Druck unregelmäßig oder lückenhaft.

    Linoldruckfarbe richtig dosieren: Achte darauf, dass die Linoldruckfarbe nicht zu dick ist. Falls sie sich schwer verteilen lässt, kannst du sie mit etwas Wasser verdünnen – aber nur, wenn es sich um wasserbasierte Farbe handelt!

    Fazit: Übung macht den Druck-Meister!

    Wie du siehst, braucht es beim Drucken mit einer selbst gestalteten Collagrafie-Druckplatte ein wenig Experimentierfreude – aber genau das macht den Prozess so spannend! Mit den oben genannten Learnings kannst du typische Anfängerfehler vermeiden und direkt loslegen.

    Also schnapp dir einen Milchkarton, eine Farbwalze und etwas Druckfarbe – und probiere es einfach aus! Ich bin gespannt auf deine Ergebnisse. Viel Spaß beim Drucken!

    Ach ja, falls du deine Drucke in eine Karte verwandeln möchtest, empfehle ich dir, eine Klappkarte zu verwenden, die etwas größer ist als dein Druckmotiv. Eine weitere Möglichkeit wäre, direkt auf die Klappkarte zu drucken. Allerdings kann es vorkommen, dass die Drucke nicht ganz so schön werden, wie man es sich wünscht. Deshalb bevorzuge ich es, meine Motive zuerst auf herkömmliches Kopierpapier zu drucken und das Motiv, das mir am besten gefällt, dann auf eine Klappkarte zu kleben. So bekommst du ein schöneres Ergebnis und mehr Flexibilität.

    So könnte die Karte dann zum Beispiel aussehen:

    Drucken mit Milchkarton – eine Osterkarte entsteht

    Alles Liebe ♡ HAPPY PRINTING

    Katja Haas PapierLiebe Unterschrift

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