Was ist Handlettering?

Was ist Handlettering?

Mit Liebe von Hand gezeichnete Buchstaben.

Schön gezeichnete Buchstaben sieht man heutzutage überall: In der Werbung, an Hausfassaden, beim Einkaufen und auch im Internet sind sie allgegenwärtig. Handlettering ist ein Trend, der in der DIY-Kultur nicht mehr wegzudenken ist. Handgemachtes und Handwerk werden generell wieder mehr geschätzt, denn darin stecken Charme und Persönlichkeit. Mit von Hand gezeichneten Buchstaben kann man Wörtern eine Form geben und deren Botschaft unterstreichen.

So, das hätten wir einmal geklärt … aber da gibt es doch noch mehr:

Hat Handschrift etwas mit Handlettering zu tun?

NEIN!

Handschrift ist die „gewöhnliche“ Schrift, die sich jeder im Laufe der Jahre angeeignet hat. Sie hat nicht unmittelbar etwas mit Handlettering zu tun. Beim Handlettering geht es darum, mit den Buchstaben etwas zu gestalten. Deshalb spricht man auch von Buchstaben zeichnen und nicht von Buchstaben schreiben!

Und was hat Kalligrafie mit Handlettering zu tun?

Unter klassischer Kalligrafie versteht man das Schönschreiben. Hier wird auf eine exakte Ausführung der Buchstaben bzw. auf  Linienführung geachtet. Meist verwendet man dafür eine Feder und Tinte. Die moderne Kalligrafie ist eine lockere Schriftform, die Ansätze der klassischen Kalligrafie hat, jedoch nicht so fixe und starre Regeln hat. Dabei gibt es viel künstlerische Freiheit und Interpretationsmöglichkeiten.

Was bedeutet Lettering?

Lettering kommt ursprünglich vom Beruf der Schriftgestalter und Schildermaler – davon gibt es heutzutage kaum mehr welche. Beim Lettering werden Buchstaben auch wirklich gezeichnet bzw. konstruiert und nicht geschrieben.

Was ist der Unterschied zwischen Handlettering und Brush-Lettering?

Handlettering bedeutet, dass die Buchstaben von Hand gezeichnet werden. Es ist sozusagen ein Überbegriff für alle von Hand gezeichneten Buchstaben. Unter Brush-Lettering versteht man das Schreiben bzw. Zeichnen mit dem Pinsel oder Pinselstift (aka Brush Pen) und das ist wiederum ein Teilbereich von Handlettering.

 

Übung macht den Meister!

So auch beim Handlettering, es lohnt sich also in jedem Fall dran zu bleiben: Zu meinen Anfängen hätte ich mir nie gedacht, dass ich zu diesem Thema einmal ein eigenes Buch veröffentlichen würde – das ist doch der beste Beweis dafür! Ganz nach dem Motto von Mark Twain, kann man schon nach kurzer Zeit erste Erfolge verbuchen. Aber Achtung: es besteht Suchtgefahr! Hat man erst einmal damit angefangen, kann einen das Handlettering ganz schnell in den Bann ziehen! Was bei mir mit einem Gedanken und anschließendem Hobby begonnen hat, ist inzwischen zur beruflichen Leidenschaft geworden. Eine Leidenschaft, bei der ich nach wie vor sehr viel üben muss, aber auch wunderbar entspannen kann.

Bei ProntoPro gibt es übrigens auch ein Interview von mir, in dem ich von meinem schönen Beruf erzählen durfte.

Um erfolgreich schön zu schreiben, benötigt man kein teures Equipment. Ein bisschen Übung, ein klein wenig Ausdauer, Konzentration, ganz viel Inspiration und vor allem Spaß sind die Zutaten für kleine handgemachte Kunstwerke. Für mich ist Lettering wie eine Reise in ein fernes Land – man entdeckt an jeder Ecke neue Möglichkeiten und ganz nebenbei kann man dabei auch wunderbar entspannen. Ob mit Pinsel, Bleistift, Fineliner oder Zeichenfeder – analog gezeichnete Schriftbilder sind handgemacht, individuell und somit einzigartig schön.

Handlettering-Begriffe im Überblick

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Bei der Kalligrafie, der Kunst des „Schönschreibens“ zählt vor allem die perfekte Ästhetik. Man arbeitet mit  Federhalter und Tusche oder Tinte. Durch einen dünnen Aufstrich und den dicken Abstrich entsteht der kunstvolle Kalligrafie-Effekt.

papierliebe-handlettering

Beim Hand-Lettering wird nicht geschrieben, sondern gezeichnet. Mit Hilfe von unterschiedlichen Werkzeugen entstehen individuelle Schriftbilder. Jeder einzelne Buchstabe, jedes Wort oder jeder Schriftzug erhält so ein außergewöhnliches Erscheinungsbild mit einem einzigartigen Charakter.

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Die Moderne Kalligrafie ist individueller als die traditionelle Kalligrafie und bietet mehr Gestaltungsspielraum, um den Schriftbildern einen modernen Touch zu geben. Dünne Aufstriche und dicke Abstriche machen auch hier den Kalligrafie-Effekt aus, müssen jedoch nicht so exakt ausgeführt werden, wie bei der klassischen Kalligrafie.

papierliebe-brushlettering

Für das Brush-Lettering kommen ein Pinsel oder ein  Brush Pen (Pinselstift) zum Einsatz. Je nachdem ob ein kleines oder ein großes Schreibwerkzeug verwendet wird, entstehen unterschiedliche Schriftbilder. Auch beim Brush-Lettering sind der dünne Aufstrich und der dicke Abstrich wesentliche Elemente.

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Unter Typografie versteht man das Zusammensetzen fertiger Schriften. Früher wurden dafür Blei- oder Holzbuchstaben vom Drucker gesetzt. Diese Technik wird beim klassischen Buchdruck oder Letterpress-Verfahren noch immer angewendet. Viel häufiger entstehen Schriften heute aber am Computer.

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Bei der Faux Calligraphy (Falsche Kalligrafie) wird mit einem Bleistift oder Fineliner ein Wort geschrieben, ein zweiter Strich verstärkt alle Abstriche. Nun kann man den Doppelstrich als gestalterisches Element stehen lassen oder die beiden Striche miteinander verbinden, wodurch wieder ein „Kalligrafie-Effekt“ entsteht.

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