In der Welt des Druckens gibt es viele verschiedene Techniken, die Kreativität und handwerkliches Geschick erfordern. Eine besonders interessante Methode ist der Stempelgummi-Druck, bei dem anstelle von Linoleum weiches Stempelgummi verwendet wird. Diese Technik ermöglicht es dir, einzigartige Drucke zu erstellen, die durch ihre feinen Details und klaren Linien bestechen. Besonders viel Spaß macht es, eigene Lettering-Schriftzüge in eine Druckplatte umzuwandeln und damit beeindruckende, persönliche Designs zu gestalten. In diesem Blogbeitrag zeige ich dir, wie du mit Stempelgummi selbst Stempel schnitzen und damit eindrucksvolle Drucke kreieren kannst – ganz ohne Linol, aber genauso kreativ!
Was ist Stempeldruck?
Beim Stempeldruck wird ein Motiv oder ein Spruch mit speziellem Werkzeug in einen Stempelgummi geschnitzt. Diese Druck-Technik zählt zu den Hochdruckverfahren, weil alle erhabenen Stellen – die Bereiche, die stehen bleiben – gedruckt werden. Alle nicht zu druckenden Stellen werden demnach aus dem Stempelgummi weggeschnitzt.
Das brauchst du dazu:
- Linolschnitt-Set (z. B. von Abig*)
- Stempelgummi*
- Papier
- Bleistift (sehr weich, z. B. Faber-Castell 8B*)
- Radiergummi
- Falzbein*
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Vom Handlettering-Schriftzug zur Druckplatte – Schritt-für-Schritt-Anleitung

Entwirf deinen Schriftzug und digitalisiere ihn. So kannst du immer wieder darauf zugreifen bzw. auch mehrmals verwenden. Achte darauf, dass die Linien und Elemente nicht zu fein sind, da es sonst mit dem Schnitzen recht kompliziert werden kann.



Drucke den Schriftzug in der gewünschten Größe mit reduzierter Deckkraft (ca. 30 %) aus und male den gesamten Schriftzug (Konturen & Fläche) seitenrichtig mit einem sehr weichen Bleistift nach.

Übertrage die Bleistift-Skizze auf die Druckplatte, indem du das Papier einfach mit der Skizze nach unten darauf legst und anschließend mit einem Falzbein einfach flächig andrückst.


Ziehe das Vorlagen-Papier ab und wundere dich jetzt nicht, dass es seitenverkehrt ist. Das muss so sein, damit du es später beim Abdruck wieder lesen kannst ;-)


Schnitze nun mit entsprechendem Linolschneidewerkzeug alle Flächen und Zwischenräume weg, die nicht zum Schriftzug gehören. Dafür solltest du etwas Zeit einplanen.

Wenn nur mehr dein Schriftzug übrig ist, kannst du einen ersten Testdruck wagen. Bringe dazu mit einer Farbwalze Linoldruckfarbe auf deine Druckplatte. Tipp: Verwende nicht zu viel Farbe, denn weniger ist hier mehr.

Lege das zu bedruckende Papier auf die Druckplatte und presse es gleichmäßig an. Voilà, schon hast du deinen ersten Abzug. Ggfs. kannst du kleine Flächen danach noch einmal korrigieren/nachschnitzen und dann erneut drucken.

Tipp: Wenn du möchtest, kannst du deine Druckplatte auch mit einem Stempelkissen einfärben. Diese Methode eignet sich jedoch besser für kleinere Motive, da sie feinere Details hervorbringt.
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